
Was ist Softproofing?
Softproofing bedeutet, das spätere Druckergebnis auf deinem Bildschirm zu simulieren. Photoshop zeigt dir also an, wie dein Bild aussehen wird, wenn es auf ein bestimmtes Papier mit einem bestimmten Drucker und zugehörigem Farbprofil (ICC-Profil) gedruckt wird. So erkennst du schon im Vorfeld, ob bestimmte Farben außerhalb des Farbraums des gewählten Mediums liegen oder ob dein Bild auf mattem Papier an Kontrast oder Sättigung verliert.
Diese Methode funktioniert nur zuverlässig, wenn du einen kalibrierten Monitor verwendest – nur dann sind die angezeigten Farben vertrauenswürdig. Ohne Kalibrierung kann es trotz korrektem Softproofing zu unerwarteten Abweichungen kommen.
Warum Softproofing bei Fotoabzügen?
Jede Papiersorte hat ihre eigene Farbwiedergabe. Glänzendes Papier zeigt Farben anders als mattes oder velvet Papier. Was auf dem Bildschirm lebendig blau aussieht, kann im Druck matter erscheinen. Mit Softproofing kannst du diese Unterschiede schon vorher erkennen und ggf. anpassen – das spart Zeit, Geld und Frust.
Softproofing hilft dir, realistische Erwartungen an deine Drucke zu haben, besonders bei feinen Farbverläufen oder tiefen Schattenpartien. Auch wenn es vor allem bei Profis beliebt ist, ist Softproofing für jeden, der hochwertige Drucke erstellen möchte, ein wertvoller Arbeitsschritt.
Wie funktioniert Softproofing in Photoshop?
Um in Photoshop zu softproofen, benötigst du zunächst das passende ICC-Profil für das Papier, auf dem du drucken möchtest. Die ICC-Profile unserer Papiersorten kannst du ganz einfach auf unserer Website herunterladen.
Nach dem Herunterladen installierst du das Profil auf deinem Computer:
Unter Windows: Rechtsklick auf die Datei > „Profil installieren“.
Auf dem Mac: Profil in den Ordner
Library > ColorSync > Profiles
verschieben.
Starte Photoshop anschließend neu, damit das Profil in den Softproof-Einstellungen sichtbar wird.
Dann:
Öffne dein Foto in Photoshop.
Gehe in der oberen Menüleiste auf Ansicht > Proof einrichten > Benutzerdefiniert.
Wähle bei „Zu simulierendes Gerät“ das ICC-Profil für das gewünschte Papier.
Setze die Rendering-Intention auf Relativ farbmetrisch und aktiviere Tiefenkompensierung.
Für eine realistischere Vorschau – besonders bei mattem Papier – kannst du auch Papierfarbe simulieren und Schwarze Druckfarbe simulieren aktivieren. So bekommst du eine noch genauere Vorschau der Kontraste und Schwarzwerte.
Mit der Tastenkombination Strg + Y (Windows) oder Cmd + Y (Mac) kannst du jetzt zwischen dem Originalbild und der Softproof-Ansicht umschalten. So erkennst du genau, wie Farben, Helligkeit und Kontraste im Druck wirken werden.
Wichtig: Du musst dein Bild nicht ins ICC-Profil des Papiers umwandeln. Reiche deine Datei wie gewohnt in sRGB oder AdobeRGB ein. Das ICC-Profil dient nur der Simulation – dein Originalbild bleibt farblich und vom Format her unverändert.
Druckergebnisse verbessern: Übung macht den Unterschied
Softproofing ist keine magische Lösung, sondern eine Fähigkeit, die mit Erfahrung wächst. Je öfter du damit arbeitest, desto besser kannst du einschätzen, wie sich deine Bilder auf unterschiedlichen Papiersorten verhalten. Mit der Zeit erkennst du Farbverschiebungen schneller und weißt, welches Papier am besten zu deinem Bild oder Stil passt.
Gerade wenn du regelmäßig Fotos drucken lässt – sei es für Ausstellungen, Portfolios oder Kund:innen – ist Softproofing ein wichtiger Bestandteil deines Workflows.
Bist du dir bei einem Bild unsicher, z. B. bei empfindlichen Hauttönen oder heiklen Schatten? Dann empfehlen wir dir, vorab einen Testdruck zu bestellen. In unserem Bestelltool kannst du eine Einzelfotoabzug auf deinem Wunschpapier auswählen. Ein Testprint gibt dir ein greifbares Beispiel für Farben, Kontraste und Details. So kannst du gegebenenfalls noch Anpassungen vornehmen, bevor du den finalen Druck bestellst.
Achte bei der Beurteilung von Testprints immer auf neutrales Licht, idealerweise Tageslicht oder eine spezielle Tageslichtlampe. Nur so bekommst du einen realistischen Eindruck davon, wie dein Bild später an der Wand aussehen wird.
Mehr erfahren über Farbmanagement und Druck?
Dann schau dir auch diese Blogartikel an: